Identifizieren & Abstellen der Top-Ursachen für Anlagenausfälle – strukturell und operativ
Projektspezifische Verantwortung:
Verbesserung der Reklamationsraten und des Beschwerdemanagements, Aufbau eines Reklamationsmanagements nach 8D, Nachweis der Effektivitäts- und der Effizienzsteigerung.
Ausgangssituation
Auftraggeber ist ein weltweit tätiger Konzern als Ausrüster der biopharmazeutischen Industrie mit Tochtergesellschaften im europäischen Ausland. Das Unternehmen beliefert seine Kunden seit über 100 Jahren. Aufgrund der Innovationskraft und der Marktsituation bewegt sich das Unternehmen auf gesundem Wachstumskurs. Es befindet sich in der Internationalisierung mit dem Focus auf zwei weitere Kontinente. Projekte werden nach Zeit und Kosten geführt. Dennoch belastet die Situation mit unzufriedenen Kunden in Folge zu häufiger Anlagenausfällen beim Kunden. Einen systematischen Ansatz das Problem zu lösen hat man noch nicht gefunden.
Projektziel
- Identifikation der Top Ursachen für Anlagenausfälle
- Anpassung der Prozesse der Wertschöpfungskette, die Top 3 Ursachen abzustellen
- Organisatorische Anpassung zur Stabilisierung
Maßnahmen
- Analyse aller Anlagenausfälle nach den Top 5 Fehler Codes
Schlussfolgerung: „keine robusten Designs“ - Analyse des Entwicklungsprozesses
- Empfehlung an die Geschäftsleitung
– strukturell: zum Aufbau eines Qualitätsvoraus-planung (QVP)-Teams und
– operativ: zur Verankerung von QVP in der Entwicklung sowie in Projekten,
was bestätigt wurde.
Strukturell
- Ressourcenaufbau festangestellter QVPs und temporäre Überbrückung mittels Einsatz von Freelancern
- Training aller Mitarbeiter in der Produkt- & Prozessentwicklung in Quality Basics
- Überarbeitung des bestehenden Entwicklungsprozesses mit den Beteiligten
- Erstellung eines Tools zu Fehler-Möglichkeits-und-Einfluss-Analyse (FMEA)
- Erstellung einer Verfahrensanweisung zur Anwendung der FMEA und der Ermittlung „Besonderer Merkmale“
- Erstellung eines Tools zur qualitätsseitigen Steuerung von Entwicklungsprojekten
Operativ
- Identifikation von 6 laufenden Prio-Entwicklungsprojekten und Zuweisung der QVP-Freelancer als Project-Quality-Engineers
- Einführung von Regelmeetings zwischen Entwicklungsprojekt-Team und Project-Quality-Engineers
- Einführung von Wochen- und Monatsdurchsprachen der Projekte zur Sicherstellung des Informations- und Kommunikationsflusses
- Einführung von 100 % Prüfung in der 0-Serie der 6 laufenden Prio-Entwicklungsprojekte
- Einführung von Advanced Product Quality Planning (APQP) für alle neuen Entwicklungsprojekte
Ergebnisse
- Aufbau des „Project Quality Teams“
- Revision des Produktentwicklungsprozess im Sinne APQP, inkl. Identifikation besonderer & kritischer Merkmale, Qualitätssicherung durch angepasste Prüfverfahren und überarbeiteter Einkaufs-Spezifikation,
- Einführung der Qualitätsvorausplanungs-Prozesse
- Qualifikation der Mitarbeiter der Produkt- und Prozess-Entwicklung, der Fertigungsplanung und der Arbeitsvorbereitung in Quality Basics
- Qualitätsseitige Absicherung der 6 definierten Entwicklungsprojekte
- Qualitätsvorausplanung ist in neuen Entwicklungs-Projekten Teil des Projektteams und damit bereits früh in der Konzeptphase eingebunden.
Qualitätsvorausplanung ist eingeführt, neue Produkte werden erheblich robuster entwickelt. Cost of Non-Quality werden bis Ende 2023 um > 50% sinken.
Besondere Herausforderungen
- Hohen Komplexitätsgrad im Umfeld des Projekts mit unterentwickelter Qualitätskultur im Unternehmen.
- Hohe Aufmerksamkeitsschwelle in den Abteilungen für Qualitätsthemen
- Spürbare „Wild-West“-Stimmung in der Branche, getrieben von „time-to-market“, wo Kunden funktionierende Prototypen für erfolgreiche Site Acceptance Test akzeptierten.
- Erkenntnisse zu Anlagenausfällen lagen oft nur anekdotisch vor.